Dienstag, 16. Juli 2013

Klartext reden

Informationsabend im Bürgerhaus Borken (Hessen)

27.06.2013: Aufmerksam und emsig waren Angehörige der Interessengemeinschaft zuvor damit beschäftigt, verwertbares, aussagefähiges und informatives Material zu den Themen Wiederkehrende Straßenbeiträge und Abwassersplitting aus allen umliegenden Regionen zusammenzutragen, zu sichten, bei Bedarf auszuwerten und untereinander auszutauschen.

Mike Exner (Frielendorf)
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Den Besuchern der diesjährigen Veranstaltung wurde reichlich Gelegenheit gegeben, sich vor Ort in entspannter Atmosphäre persönlich über den derzeit aktuellen Stand der Dinge zu erkundigen und dazu mehrfach Fragen zu stellen. Wie erwartet, trugen kompetente und sachkundige Gäste aus der Nachbargemeinde Frielendorf entscheidend zur Bereicherung des Abends bei. So berichtete das Mitglied des dortigen Gemeindevorstandes, Mike Exner, in Anwesenheit des Kommunalpolitikers und Journalisten Rainer Sander ausführlich über seine eigenen Erfahrungen mit dem kommunalen Rettungsschirm, die daraus resultierenden Folgen für die Infrastruktur des Ortes und den Ausblick auf die kommenden Jahre, besonders was einen vorgesehenen kommenden ausgeglichenen Haushalt und die möglichst bald beginnende Tilgung verbliebener Schulden betrifft.

Rainer Sander (Frielendorf)
Der Vereinsvorsitzende Bernd Zuschlag konnte in seinem Redebeitrag auf das Vorhandensein erster gültiger Abwasserbescheide in gesplitteter Form, ausgestellt in unmittelbarer Nähe, hinweisen: Vorliegende Unterlagen aus Schwalmstadt ermöglichten es, den gespannt lauschenden Zuhörern praxisnah Einblicke in die Komplexität des neuartigen Abrechungsverfahrens zu gewähren und ihnen dabei die umstrittenen und daher unverständlichen Auswirkungen zu erläutern.   

Als weiterer Höhepunkt des Abends folgte die ebenfalls mit Spannung erwartete angekündigte Vorstellung des neu ausgearbeiteten Kommunalen Abgabegesetzes des Landes Hessen (KAG) und seine unmittelbaren Folgen für alle Haus- und Grundstückseigentümer. Der ins Regelwerk aufgenommene § 11a beinhaltet wiederkehrende Straßenbeiträge, die anstelle bisheriger einmaliger alleiniger Anliegerkosten zukünftig allen betroffenen Zahlungspflichtigen in solidarischer Form auferlegt werden können. Gerade Kommunen mit derzeit desolatem Haushalt werden angeregt, dieses Recht vermehrt anzuwenden. Bürgermeister Bernd Heßler hatte nach erfolgtem Bericht der Bürgerinitiative IV Klärwerk bereits bestätigt, dass auch Borken (Hessen) beabsichtigt, erstmals davon Gebrauch machen zu wollen.


IVK-Vors. Bernd Zuschlag
"Der Gebührenwahnsinn greift weiter um sich", warnte schon vor Wochen IVK-Sprecher Friedrich Döring. "Unsere Bürger werden zukünftig deutlich tiefer in die Taschen greifen müssen. Einige haben sich bis heute noch nicht von den Folgen der Zahlungen für die Kläranlage erholt. Viele sind am Ende ihrer finanziellen Möglichkeiten angelangt." "Prüfen Sie sorgsam alle Sie betreffenden Zahlungsaufforderungen genau auf Richtigkeit", ergänzt das Vereinsoberhaupt Bernd Zuschlag. "Nehmen Sie notfalls die Hilfe kompetenter und vertrauenswürdiger Personen an. Sorgen Sie dafür, dass vorhandene Fehler in Ihrem eigenen Interesse unverzüglich beseitigt werden. Angehörige der IV Klärwerk finden dazu jederzeit Aufklärung und Unterstützung im Verein". "Es ist für die weitere Zukunft unverzichtbar, Transparenz nicht nur vollmundig anzukündigen, sondern auch anzuwenden, nach den Ursachen zu forschen, Fakten und Verursacher beim Namen zu nennen, anstatt achselzuckend mit kurzen Worten des Bedauerns zum politischen Tagesgeschäft überzugehen", fügt ein weiterer Sprecher hinzu (hpd).

Borken (Hessen), 16.07.2013 




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